Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Elternhäusern haben heute bessere Chancen auf das Abitur oder einen beruflichen Ausbildungsabschluss als noch ihre Eltern und Großeltern. Obwohl die Zahl der Studierenden steigt, sind es jedoch nach wie vor die jungen Menschen aus sozial bessergestellten Elternhäusern, die an einer Universität studieren. An Fachhochschulen geht es gerechter zu.
Für Kinder mit einer Lernbeeinträchtigung stellt sich die soziale Teilhabe in einer regulären Schule oftmals problematisch dar. Zudem fällt es ihnen schwerer, diese Probleme durch gutes Sozialverhalten aufzuwiegen: Selbst wenn sich Schülerinnen und Schüler mit Lernbeeinträchtigung partnerschaftlich verhalten, bleiben Schwierigkeiten im Klassenverbund oft bestehen.
Der Besuch eines bestimmten Schultyps prägt die beruflichen Ziele von Jugendlichen entscheidend. Dagegen hat die Wohngegend einen vergleichsweise geringen Einfluss: Wohnen in einem Viertel viele sozial privilegierte Familien, schätzten die Jugendlichen dort ihre Berufsaussichten optimistischer ein als in weniger privilegierten Nachbarschaften.
Eine andere Muttersprache als Deutsch zu haben, galt lange Zeit als Defizit. Dass es auch nützlich sein kann, eine andere Sprache als Deutsch in der Familie zu lernen, zeigt eine aktuelle Studie: Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund profitieren beim Lesen deutschsprachiger Texte davon, wenn sie ihre Muttersprache gut beherrschen.
Unklarheit über den Wert eines ausländischen Abschlusses oder eine fehlende Arbeitserlaubnis – Hürden wie diese können eine Erklärung dafür sein, warum ein Teil der Zugewanderten in Deutschland an Bildungsmaßnahmen teilnehmen, um ihre Arbeitsmarktchancen zu verbessern. Aber auch die Tätigkeit von Menschen unmittelbar vor ihrer Migration beeinflusst, ob und wie lange sie nach ihrem Zuzug nach Deutschland Aus- oder Fortbildungsangebote in Anspruch nehmen.