Erste Erhebungen in der neuen NEPS-Studie „Bildung für die Welt von morgen“ laufen noch bis Ende Januar
18.01.2023
Die neue NEPS-Studie „Bildung für die Welt von morgen“ ist plangemäß im Oktober ins Feld gestartet.
Es handelt sich um die erste Erhebungswelle unter den neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, d. h. um die allerersten Aufgabenbearbeitungen und Befragungen, mit denen wichtige Daten zur Zukunft der Bildung gewonnen werden sollen. Im Fokus stehen dabei Schülerinnen und Schüler der fünften Jahrgangsstufe sowie ihre Lehrerinnen und Lehrer. Sie werden in den kommenden Jahren im Rahmen der NEPS-Studie auf ihrem weiteren Bildungsweg begleitet.
Die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler erhalten dazu unter anderem Aufgaben aus den Bereichen Lesen und Mathematik, die speziell für die NEPS-Studie entwickelt wurden. Auf die Aufgabenbearbeitung folgt dann für alle Kinder ein Fragebogen, mit dem unter anderem die digitalen Nutzungsgewohnheiten erhoben sowie Fragen zu Freundschaften, Wohlbefinden oder außerschulischen Aktivitäten gestellt werden. Statt in der bisher üblichen Papierform wird es in der neuen NEPS-Studie „Fragebögen im digitalen Klassenzimmer“ geben. Dabei wird jedem Kind ein Laptop zur Verfügung gestellt, auf dem die Befragungen im Klassenverband digital stattfinden können. Die Softwareumgebung dafür wurde in den vergangenen zwei Jahren am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) entwickelt.
Auch die Lehrerinnen und Lehrer werden in der ersten Erhebungswelle, die noch bis Anfang des Jahres 2023 an mehreren hundert repräsentativ ausgewählten Schulen läuft, befragt. Hier stehen beispielsweise Fragen zum Einsatz von digitalen Methoden im Unterricht, zu Fortbildungen, zur Zusammenarbeit im Kollegium oder zur Inklusion im Mittelpunkt.
Verknüpfung mit dem IQB-Bildungstrend
Eine Besonderheit der derzeit laufenden Erhebungswelle ist die Möglichkeit einer doppelten Verknüpfung der darin erhobenen NEPS-Daten mit den Ergebnissen der Bildungstrend-Studien des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). Diese erheben regelmäßig, inwieweit Schülerinnen und Schüler in Deutschland die in allen Bundesländern verbindlichen Bildungsstandards erreichen und an welchen Stellen Handlungsbedarf besteht. Die Verknüpfung der beiden Bildungsstudien wird einerseits dazu genutzt, die Werte der NEPS-Schülerinnen und -Schüler auch auf der Metrik des Bildungstrends beschreibbar zu machen. Durch eine darüber hinaus stattfindende Verknüpfung auf Schulebene können andererseits auch Fragen der Schulentwicklung von Klassenstufe 5 bis zur Klassenstufe 9 thematisiert werden. Möglich wird dies unter anderem dadurch, dass es eine gewisse Übereinstimmung zwischen den Gruppen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des IQB-Bildungstrends sowie der neuen NEPS-Studie gibt.
Wie es weitergeht
In einer der nächsten Erhebungsrunden, die im Winter 2022/23 startet, werden die Eltern der Schülerinnen und Schüler befragt. Denn die NEPS-Studie enthält nicht nur die Daten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sondern auch die ihrer Bezugspersonen. Auf diese Weise kann auch der familiäre und soziale Hintergrund der Kinder mitberücksichtigt werden und wichtige Erkenntnisse zu den Bedingungen von Bildung in Deutschland liefern.
Eine weitere Befragung der Schülerinnen und Schüler ist für 2023/24 vorgesehen. Ändern wird sich dann der Befragungsmodus: Ab diesem Zeitpunkt findet auch die Aufgabenbearbeitung für die Schülerinnen und Schüler computerbasiert im Klassenzimmer statt. Schülerinnen und Schüler, die die Schulen zum Zeitpunkt der zweiten Erhebungswelle verlassen haben, werden ebenfalls weiterbegleitet. Sie wechseln dann vom Schulkontext in die individuelle Weiterbegleitung und bleiben der NEPS-Studie dadurch erhalten.
Die ersten aufbereiteten Datensätze zur neuen NEPS-Studie werden im zweiten Halbjahr 2024 erwartet. Sie werden der Wissenschaftsgemeinschaft vom Forschungsdatenzentrum des LIfBi als Scientific-Use-Files in verschiedenen Anonymisierungsgraden bereitgestellt.
Weiterführende Informationen zur NEPS-Studie „Bildung für die Welt von morgen“.