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Wovon hängt es eigentlich ab, welchen Bildungsweg ein Mensch zurücklegt?


 

Zum 10-jährigen Bestehen der NEPS-Studie gibt es ein Magazin und einen neuen Film. Schauen Sie doch mal rein!

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Neues zur NEPS-Studie "Bildungsverläufe in Deutschland"

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Hindernisse für Mütter bei der beruflichen Weiterbildung
26.03.2024
Berufliche Weiterbildung ist für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein wichtiger Faktor, um ihren dauerhaften beruflichen Erfolg zu fördern und Aufstiegschancen zu sichern. Neue Ergebnisse der NEPS-Studie „Bildungsverläufe in Deutschland“ zeigen nun erstmals einen alarmierenden Trend: Nach der Geburt eines Kindes investieren Frauen in Deutschland deutlich weniger Zeit in ihre berufliche Weiterbildung.

Nach der Geburt eines Kindes nehmen sowohl Mütter als auch Väter seltener an beruflicher Weiterbildung teil. Diese Veränderung ist bei Müttern aber viel stärker ausgeprägt als bei Vätern. Die ursprüngliche Teilnahmequote wird bei Frauen auch später als bei Männern wieder erreicht.

Mütter verzichten längerfristig auf Weiterbildung

Die NEPS-Studie zeigt, dass berufliche Weiterbildung für junge Eltern zunächst generell in den Hintergrund rückt. Während Väter jedoch insbesondere durch die meist kürzere Elternzeit ihre Weiterbildungsaktivitäten nur vorübergehend einschränken, verzichten Mütter langfristiger auf berufliche Weiterbildungen. Für Mütter ist für den Verzicht auf berufliche Weiterbildungen eher ausschlaggebend, dass sie mit einer verringerten Arbeitszeit in den Beruf zurückkehren und langfristig stärker durch die Kinderbetreuung gefordert sind. Dies könne sich langfristig nicht nur negativ auf Beförderungschancen, sondern auch auf die Beschäftigungssicherheit auswirken, betont Prof. Dr. Gundula Zoch (Universität Oldenburg und Leibniz-Institut für Bildungsverläufe), die u. a. zu diesem Thema forscht.

 

Kinderbetreuung reduziert Nachteile für Mütter

Ein besseres Angebot an Betreuungsplätzen kann jedoch die negativen Auswirkungen der Geburt auf die Teilnahme von Müttern an Weiterbildungsmaßnahmen verringern. Die Ergebnisse der NEPS-Studie machen deutlich, wie wichtig der flächendeckende Ausbau von frühkindlichen Betreuungsangeboten ist, um die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt zu verringern.

 

Originalliteratur:

Zoch, G. (2023). Participation in Job-Related Training: Is There a Parenthood Training Penalty? Work, Employment and Society, 37(1), 274–292. https://doi.org/10.1177/09500170221128692

Zoch, G. (2023) Does the Provision of Childcare Reduce Motherhood Penalties in Job-related Training Participation? Longitudinal Evidence from Germany. SocArXiv. Zur Publikation im Journal of European Social Policy akzeptiert. https://doi.org/10.31235/osf.io/8f59x